Miounnes Hexenstübchen

Eos flog zu Sayu hinüber und schien ihr etwas zu sagen, als Lucius im Schlaf sprach. Sie sah zu ihm und stand auf.
"Er muss noch viel lernen. Sicher wird er nun erstmal alles verarbeiten, was er heute erlebt hat."
Sie packte ihr Buch weg und ging noch einmal zu ihm ans Bett. Von ihrem Hals nahm sie einen Talisman, der leicht leuchtete und legte ihn neben seinen Kopf.

"Das Licht stirbt nie, Junge."

Dann wandte sie sich ab und verließ das Zimmer. Sie betrat den Hauptraum der Taverne und sah aus dem Fenster. Sie konnte beobachten, wie der Mond langsam sank und seufzte. Die Nacht war fast vorüber und Schlaf hatte sie keinen bekommen. Sie ging durch die Tür nach draußen und sah in den Himmel. Sie würde etwas spazieren. Der Morgen würde bald da sein.

Die Nacht verging und der Tag brachen an. Lucius Augen öffneten sich etwas bei den ersten Sonnenstrahlen und er richtete sich vorsichtig auf und legte eine Hand an seine Stirn.

Seine Träume... das waren keine normalen Träume.. oder?
Er sah sich um. Wo war Sayu? Er lächelte kurz.
Natürlich war sie nicht bei ihm geblieben.. aber das war okey. Sie hatte sicherlich selbst dinge zu erledigen. Er würde vielleicht später zu E-sumi-yan gehen und mit ihm reden, aber erst einmal machte er sich frisch.

Sayu war bereits kurz in ihrem Zimmer gewesen und hatte sich gewaschen. Sie saß nun in der Taverne und frühstückte.
Viele Gedanken flogen in ihrem Kopf herum.
Was wollte dieser Kuttenmann und wer war er? Sie musste unbedingt mit dem Dunkelritter und dessen Freund reden. Sie mussten erfahren, dass jemand hinter ihnen her war.

Lucius kam nach unten und sah Sayu Frühstücken. Er lächelte etwas und wollte sie begrüßen, aber irgendwie wollte er sie auch nicht belästigen. Er kam zu ihr und nahm schweigend platz und bestellte sich auch etwas zum Essen.
"G..guten morgen."

"Guten Morgen, Lucius."
Sie sah auf, als sich der Elezen zu ihr setzte.
"Hast du dich erholt?"
Sie dachte an den Mann, der die Nacht in seinem Zimmer war und etwas mit ihm getan hatte. Sie beobachtete ihn genau. Was hatte dieser Kerl getan?

Lucius lächelte schwach.
"Ja.. es.. es geht schon.."

Er starrte kurz auf den Tisch.
"Ich.. werde später mit E-sumi-yan sprechen. Vielleicht.. weiß er irgend etwas.."

Er schüttelte dan aber den Kopf.
"Nein vergiss was ich gesagt habe."
Er griff ein Glas mit Wasser und trank einen Schluck.

"Rede darüber, wenn du willst."
Sie sah auf ihr Gelehrtenbuch und legte eine Hand darauf.
"Oder rede nicht, dass ist dir selbst überlassen, mein Guter."
Sie schloss die Augen.
"Aber das was heute nacht geschehen ist, dieser Mann.. Wir müssen vorsichtig sein. Ich habe ihn kurz bevor er bei dir war schon einmal getroffen. An dem niedergebrannten Haus."
Sie trank einen Schluck Tee. Sie wollte ihn keine Angst machen, doch er musste vorsichtig sein bei seinem Tun.
"Ich glaube wir sind da in etwas reingeraten."

Lucius erschrack als er das hörte und sank etwas zusammen.
"J..jemand ist hinter uns her?"

Er schluckte.
"Und er war... Bei mir... Wollte er mich umbringen in meinem Schlafzimmer oder...."

Er schüttelte wild den Kopf.
"Ich... Habe ihm.. nichts getan..."

"Der Totenacker Tam Tara.."
Sie sah ihn nachdenklichen an.
"Erzählte uns vier auf. Ich glaube es hat etwas mit dem was im Totenacker Tam Tara vorgefallen ist zu tun."

Sayu sah wie unsicher der Elezen war. Sein erstes Abenteuer und direkt eins, was ihm voll ins Gesicht haute. Sie legte langsam eine Hand auf seine.
"Mach dir keine Sorgen. Er wird dir nicht nochmal zu nahe kommen."

Dann nahm sie ihre Hand wieder weg und trank den letzten Schluck ihres Tees.
"Ich glaube, wir sollten die beiden Miqo'te zuerst finden. Wir müssen ihnen sagen, was wir wissen."

Lucius nickte etwas und wurde leicht rot als sie seine hand hielt.
"J..ja.. wir müssen sie warnen."
Er stand vorsichtig auf und legte eine hand an seine Stirn.
"Ich werde später mit e-sumi-yan sprechen.."

Sayu musterte den Elezen und nickte. Sie stand ebenfalls auf und befestigte ihr Buch an der Halterung.
"Warte einen kurzen Moment."
Sie ging zur Theke und fragte die Bedienung etwas. Sie beschrieb den großen Kater der Chronos mitgenommen hatte und erfuhr, dass er der Schmied war und auch wo dessen Haus war. Vielleicht wusste er wo Kai und Chronos waren.
Dann ging sie wieder zu Lucius.
"Komm, je schneller wir dort waren je eher kommst du zu E-Sumi-Yan."
Sie verließ die Taverne.

---> Haus Ti'era

Lucius nickte schweigsam und folgte ihr